Bestandsanalyse

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Die Bestandsanalyse verfolgt das Ziel, das spezifische Angebot zur Förderung gesunder Ernährung, Bewegung und sozialer Teilhabe bei älteren türkischen Migrant/innen in den vier ausgewählten Hamburger Stadtteilen (Altona-Altstadt, Altona-Nord, Billstedt, Wilhelmsburg) zu erheben.

Die Erfassung der Informationen erfolgte mittels halb- strukturierter telefonischer Interviews. Zusätzlich wurden die den Interviews zugrunde liegenden Fragebögen postalisch und/oder per Mail verschickt. Weiterhin wurden frei zugängliche Materialen mit einbezogen.

Kategorien der Interviews bzw. Fragbögen zum Herunterladen: Datenmaske

Insgesamt konnten 172 Angebote aus 143 Einrichtungen ausgewertet werden. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse der Bestandsanalyse vorgestellt. Aufgrund zum Teil fehlender Angaben beziehen sich einige Werte nicht auf die volle Anzahl der Angebote, sondern auf die in Klammern angegebene Anzahl (n=…).

Handlungsfelder: Zu den fünf häufigsten Einrichtungsarten gehören Sportvereine, Seniorentreffs /-organisationen, Migrantenorganisationen, Stadtteiltreffs und sonstige Einrichtungen (z.B. Hilfe zur Selbsthilfe, Beratung).

Angebotsfrequenz: Die Angebote können überwiegend regelmäßig, und zwar wöchentlich oder sogar mehrmals pro Woche genutzt werden. 

Kosten: Für 49% (n=99) der Angebote werden keine Kosten erhoben. Die anderen Angebote erheben Beiträge zwischen 0,50€ pro Termin bis hin zu 77€ pro Monat.

Angebotssprache: Die meisten Angebote (84%, n=144) werden in deutscher Sprache angeboten. Nur 13,2% der Angebote sind in türkischer Sprache nutzbar.

Kursleitung: 83,2% (n=101) der Angebote werden von Professionellen geleitet

Anmeldung: Eine Anmeldung ist bei 53,6% der Angebote notwendig (n=97).

Öffentlichkeitsarbeit: Die Einrichtungen werben in erster Linie über das Internet für ihre Angebote (96,1%; n=128).

Zielgruppen und Teilnehmer/innen

  • nach Alter: 58,6% der Angebote (n=116) richten sich an alle Altersgruppen, 25,9%  an Personen im Alter von über 60 Jahren. Diese Altersgruppe wird auch von 31,3% (n=99) der Einrichtungen erreicht.
  • nach Geschlecht: 83,5% aller Angebote (n=140) richten sich sowohl an Frauen als auch an Männer. Von 107 Einrichtungen erreichen jedoch nur 34,6% (n=107) tatsächlich beide Geschlechter, denn 58,9% richten sich an Frauen.
  • nach Ethnien: Die Angebote richten sich überwiegend (49,1%, n=28) an Frauen und Männer deutscher Herkunft. Lediglich 10,5% richten sich an Personen mit türkischer Herkunft.

Schlussfolgerungen: In den ausgewählten Stadtteilen sind zwar gesundheitsförderliche Angebote auch für ältere Menschen vorhanden, die Zielgruppe der Älteren mit türkischem Migrationshintergrund wird jedoch nicht hinlänglich erreicht. Gründe dafür können sowohl in der Angebotssprache liegen, als auch in der häufigen Verbreitung der Angebote über das Internet, das von der Zielgruppe nur selten genutzt wird. Vorhandene Einrichtungen und deren Nutzer/innen sollten daher in Bezug auf die Bedarfe der Zielgruppe sensibilisiert werden. Eine ‚positive Diskriminierung‘ zum Beispiel in Form von Angeboten in verschiedenen Sprachen wäre in diesem Sinne zielführend.

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